Ich habe diesen Monat ja wieder einen Themenmonat ausgerufen! Hurra!
Aber, da war die große Frage zu Beginn: Wie schreibt man einen Blogeintrag über Feminismus und Chancengleichheit, ohne bei den Bloglesenden in irgendeiner gedanklichen Schublade zu landen in die ich nicht rein will?
Antwort: Das geht gar nicht! Ich hab keinen Einfluss drauf, was jemand denkt.
Und: Wir arbeiten ja alle mit Schubladen, die uns helfen, in unserer Wahrnehmung auftauchende Sachverhalte und Personen einzuordnen und unser Verhalten darauf möglichst schnell abstimmen zu können. Wir brauchen die Schubladen, um überhaupt handlungsfähig zu bleiben und uns nicht paralysiert mit großen Augen auf die Straße zu setzen, weil wir nicht wissen, wie wir mit den ganzen Informationen die auf uns einströmen umgehen sollen.
Was mich gerade beim Schreiben eher irritiert, ist meine Angst vor dieser Schublade: Wie wird sie denn heißen, diese Schublade? Steckt man mich in die Schublade "FEMINISTIN"? Und wenn? "Feministin" ist doch eine gute Schublade? Da bin ich doch gerne drin? Da fühl ich mich doch zuhause?
Jaaahaha: Beim längeren Überlegen ist es gar kein Problem in dieser Schublade zu sein...
ICH MAG NUR NICHT, DASS JEMAND ANDERS MICH DA REINSTECKT (und das nachher auch noch abwertend meint)!
Ich will da lieber mit Anlauf SELBST reinhüpfen! Und ich hab Bock, so viele wie möglich dort zu treffen!
Caitlin Moran ist britische Kolumnistin und Autorin und hat gesagt: "Ich fordere Sie hiermit auf, `Ich bin eine Feministin.´ zu sagen. Am liebsten wäre es mir, wenn Sie auf einen Stuhl steigen und von dort oben `ICH BIN EINE FEMINISTIN!´ rufen würden - weil ich generell der Meinung bin, dass alles, was man macht, gleich viel aufregender ist, wenn man dabei auf einem Stuhl steht." (Das Zitat ist aus ihrem absolut lesenwerten Buch "How to be a woman".)
Ich hab da mal eine Zeichnung dazu gemacht. Mit einem weiteren Zitat von Caitlin Moran. Aus aktuellem Anlass.
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